Obstwiesen

Vielfalt auf kleinem Raum

Obstwiesen mit hochstämmigen Obstbäumen sind ein prägendes und belebendes Element unserer Kulturlandschaft. Beispielsweise begleiten sie in Reihe gepflanzt Strassen und Wege oder werden wie in der Urdenbacher Kämpe flächenhaft angepflanzt. Insbesondere bei älterem, höhlenreichen Baumbestand haben Obstwiesen einen hohen ökologischen Wert als Lebensraum für viele geschützte und gefährdete Tierarten.


Steinkauz

Eine herausragende Charakterart von strukturreichen, extensiv bewirtschafteten Obstwiesen und -weiden ist der Steinkauz. Für seine Brut benötigt er alte höhlenreiche Bäume. Er jagt nicht nur von Zaunpfählen und sonstigen Ansitzwarten aus auf Mäuse sondern auch "zu Fuß" am Boden nach Regenwürmern, Käfern und anderen Kleintieren. Daher ist er wie kaum eine andere Art auf kurzgrasige Wiesen mit alten Obstbäumen angewiesen

Reservoir alter Sorten

Obstwiesen zeichnen sich die durch eine große Vielfalt an Sorten aus. So kommen z. B. in der Urdenbacher Kämpe auf rund 20 ha Obstwiesen mindestens 26 Apfel- und 21 Birnensorten vor.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts waren im deutschsprachigen Raum etwa 1300 Apfel-, 1000 Birnen-, 800 Zwetschgen- und 600 Kirschsorten bekannt. Auch wenn dieses Spektrum heute um über die Hälfte kleiner ist, stellen die noch vorhandenen Sorten ein unschätzbares Reservoir an Erbanlagen dar, in denen noch vielfältige genetische Informationen über Standortansprüche, Widerstandsfähigkeit, Krankheits- und Schädlingsresistenz als auch zur Verwertbarkeit stecken, die den heutigen Tafelobstsorten oft fehlen.

Werden Sie selber aktiv

Auch Sie können zum Schutz der Obstwiesen beitragen: Genießen Sie die Produkte aus dem Obst oder pflanzen Sie selber einen Baum. 

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