Kiesgruben

Lebensraum Baggersee

Die Seenkette zwischen Düsseldorf und Monheim ist durch Kiesabbau entstanden. Einerseits stellt der Kiesabbau einen starken Eingriff in die Landschaft dar. Andererseits entstehen durch die Auskiesung aber Sandbänke, Flachwasserzonen und Steilufer. Hiervon profitieren selten gewordene Pflanzen- und Tierarten der natürlichen Flußlandschaften, wie Kreuzkröten, Rotschenkel auf ihrem Durchzug und brütende Uferschwalben. Aufgrund ihrer Lage in dieser dichtbesiedelten Region werden die meisten Seen intensiv von Erholungssuchenden zum Angeln oder Baden genutzt. Um Rückzugsräume für seltene Vögel zu erhalten, sind einige Seen daher unter Naturschutz gestellt worden und nicht zugänglich. Hierzu gehören die drei Naturschutzgebiete Oerkhaus-See, Klingenberger Baggersee und Monbag-See. Dort betreut die Biologische Station die Anlage von Kiesinseln, Tümpeln und strukturreichen Ufern.


Flußregenpfeifer

Auf den Kiesinseln brütet der Flußregenpfeifer. Sein Nest besteht lediglich aus einer flachen Mulde im Kies. Die Eier sind durch ihre grau-gesprenkelte Färbung so gut getarnt, dass sie leicht für Kieselsteine gehalten und übersehen werden. Bei Störung verlässt der Vogel das Nest und die Eier kühlen aus. Deshalb sind unzugängliche, störungsfreie Schutzgebiete für diese seltene Art besonders wichtig.


Regelmäßige Landschaftspflege ist notwendig

Entlang natürlicher Flüsse werden durch Hochwässer immer wieder neue unbewachsene Standorte, wie Kiesinseln, Sandbänke und Steilufer, geschaffen. In den Kiesgruben sind diese selten gewordenen Lebensräume nur für kurze Zeit vorhanden, denn die Steilwände rutschen ab und offene Kiesflächen wachsen zu. Um diese zu erhalten, führt die Biologische Station gemeinsam mit ehrenamtlichen Naturschützern regelmäßig Pflegemaßnahmen durch. Erlen und Weiden entlang der Flachwasserzonen und Tümpel werden abgesägt, Birken auf sandigen Flächen und auf Kiesinseln entfernt sowie Steilwände wieder hergestellt.

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