Was hat ein Bagger mit der Moorlilie zu tun?

Maßnahmen zur Wiedervernässung und Wiederherstellung von Heidemooren in der Hildener Heide

Aktuell sieht man Bagger und Raupen durch den feuchten Wald in der Hildener Heide fahren. Schwarzer Oberboden wird zu großen Haufen zusammengeschoben und abtransportiert. Dies passiert im Auftrag der Biologischen Station Haus Bürgel zur Verbesserung von Moor und Heide, also eine Maßnahme, die sowohl dem Klimaschutz, als auch der Biodiversität zu Gute kommt. 

In der Hildener Heide existieren heute noch mehrere kleine Restflächen der einst auch in unserer Region großflächig entwickelten Heidemoore. Hierbei handelt es sich um Übergangsmoore, die sich über wasserstauenden Bodenschichten an quelligen Hängen oder in Geländemulden gebildet haben.

Derartige Moore beherbergen zahlreiche hochspezialisierte, gefährdete Tier- und Pflanzenarten und spielen darüber hinaus eine sehr wichtige Rolle im ökosystembasierten Klimaschutz, da intakte Moore unter allen Landlebensräumen, die größten CO2- Mengen speichern und deshalb unbedingt erhalten bleiben sollten.

Die Biologische Station Haus Bürgel, die Stadt Hilden und der Kreis Mettmann als untere Naturschutzbehörde arbeiten seit einigen Jahren gemeinsam daran, die Situation der Moore und Heiden in der Hildener Heide zu verbessern. Hierzu wurden Kartierungen durchgeführt, die Lebensräume analysiert, Schutzziele definiert und auf dieser Grundlage ein Maßnahmenkonzept erarbeitet. 

Aktuell werden nun erste Maßnahmen zur Wiederherstellung von Heide und Moor südlich des Jabergs und östlich des Taubenbergs durchgeführt. Ziel der Maßnahmen ist es, durch Zurückdrängung von Gehölzbeständen nährstoffarme Randbereiche mit Heide zu entwickeln und bestehende Entwässerungsgräben zu verschließen, um das Wasser möglichst lange in der Landschaft zu halten. Hierzu wurden einige Bäume gefällt, die Flächen wurden gefräst. Dazu gehört auch, dass der eingangs erwähnte schwarze Oberboden abgetragen wird, denn er ist zu nährstoffreich. Er wird deshalb gesiebt und an einen Landwirt zur Humusanreicherung auf dem Acker übergeben. Auf den dann wieder nährstoffärmeren Flächen können sich dann Glockenheide, Moorlilie und Pfeifengras entwickeln.

Die Maßnahmen werden über eine EU- und Landesförderung zur Entwicklung des ländlichen Raums finanziert. Dank einer großzügigen Spende in Höhe von 10.000,- Euro unterstützt Klaus Tamm mit seiner gemeinnützigen GmbH „Aufwind für Natur und Umweltschutz “ die Moorentwicklung. Klaus Tamm leitet einen Containerdienst und Schrotthandel in Wuppertal.

Klaus Tamm leitet einen Containerdienst und Schrotthandel in Wuppertal. Er hat aber schon lange die Liebe zur Natur entdeckt und ist ein renommierter Naturfotograf. Der Erlös aus seinen Vorträgen, Büchern und Preisen für seine außergewöhnlichen Fotos fließen in Naturschutzprojekte. Davon profitiert diesmal die Hildener Heide.

Weiter Infos:

www.Heideterrasse.net

www.tamm-photography.com

www.aufwind-naturschutz.de

www.instagram.com/tamm.photography/

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