Schaf trifft Hund in der Heide

Am Samstag dem 05. September lud die Biologische Station Haus Bürgel Hunde und Herrchen zu einer naturkundlichen Exkursion mit anschließendem Besuch der Wanderschafherde in die Hildener Heide ein.

Am Samstag dem 05. September lud die Biologische Station Haus Bürgel Hunde und Herrchen zu einer naturkundlichen Exkursion mit anschließendem Besuch der Wanderschafherde in die Hildener Heide ein. Auf einem Spaziergang um den Sandberg erfuhren die Hundehalter, welche seltenen Tiere und Pflanzen in dem Naturschutzgebiet leben und welche Maßnahmen die Stadt Hilden gemeinsam mit dem Kreis Mettmann und der Biologischen Station zu deren Schutz umsetzt. Beim anschließenden Treffen mit dem Wanderschäfer und seiner Herde erzählte dieser, wie die wertvollen Flächen durch die Beweidung mit der Schafherde gepflegt und erhalten werden.

 

Die Hildener Heide ist nicht nur Lebensraum seltener Arten, wie der Zauneidechse oder der Moorlilie, sondern gleichzeitig ein beliebtes Ausflugsziel für Hundehalter. Durch die große Anzahl an Hunden, die sich tagtäglich im Gebiet aufhalten ergeben sich jedoch Probleme für den Naturschutz. So stören freilaufende Hunde die in den offenen Flächen lebenden Tiere, wie etwa den am Boden brütenden Baumpieper. Durch Kot und Urin der Vierbeiner erhöht sich außerdem der Nährstoffeintrag im Gebiet erheblich, was Pflanzen wie der Glockenheide zuschaffen macht, die auf nährstoffarme Böden angewiesen sind. Auch Schäfer und Schafe geraten bei ihrer Arbeit für den Naturschutz oft mit Hunden und deren Haltern in Konflikt. Denn wenn ein Hund spielerisch in Richtung der Schafherde rennt, ist nicht ausgeschlossen, dass Lämmer von der panisch flüchtenden Herde überrannt werden oder tragende Schafe durch den Schreck ihre Lämmer verlieren.

Statt auf Ausgrenzung und Verbote setzt die Biologische Station jedoch auf gegenseitiges Verständnis. Hundebesitzer, die wissen, wie wertvoll das Gebiet für seltene Tiere und Pflanzen ist und welche Auswirkung ein spielender Hund auf die Schafherde haben kann, sind eher bereit, ihre Hunde innerhalb der geschützten Bereiche anzuleinen und deren Hinterlassenschaften zu entsorgen. Bei dem Treffen in freundlicher Atmosphäre wurde über diese Konflikte zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung gesprochen und auch die Hundebesitzer waren aufgefordert, kritische Punkte und Probleme anzusprechen. Hierbei wurde deutlich, dass viele Hundebesitzer die Hundeauslaufwiese in der Hildener Heide zu klein finden und in Hilden kaum Alternativen als Ausweichmöglichkeit sehen.

Nach guten anderthalb Stunden, die mit anregenden Gesprächen, aufregenden Bekanntschaften zwischen Schafen und Hunden und viel munterem Gebell angefüllt waren, verabschiedete man sich voneinander mit dem Gefühl für die gegenseitigen Anliegen ein offenes Ohr gefunden zu haben. Im Namen der Biologischen Station wurde darum gebeten, die Informationen auch an andere Hundehalter weiterzugeben und bei Fragen oder Interesse an weiteren Informationen oder Führungen erneut Kontakt aufzunehmen.

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