Mit 1 PS im Einsatz für den Naturschutz

In der Hildener Heide werden jetzt im Winter Birken im Sinne des Naturschutzes gefällt. Als Helfer der besonderen Art ist dabei ein Rückepferd im Einsatz.

In der Hildener Heide werden jetzt im Winter Birken im Sinne des Naturschutzes gefällt. Als Helfer der besonderen Art ist dabei ein Rückepferd im Einsatz. Früher war das Rückepferd aus der Waldarbeit nicht wegzudenken bis es durch den Einsatz von Maschinen verdrängt wurde. Heute erledigt es Arbeiten, für die man keine Maschinen einsetzen kann, weil das Gelände z.B. besonders feucht oder unzugänglich ist.  So wird der Boden geschont, und auch die Pflanzen erleiden weniger Schaden.

Nachdem die Birken entfernt sind, ist auf der Fläche ausreichend Licht vorhanden, damit sich dort die Heide wieder entwickeln kann. Dieser früher so häufige Landschaftstyp, dem die Hildener Heide ihren Namen verdankt, ist in Nordrhein-Westfalen mittlerweile selten geworden. „Die Heide entstand damals durch die menschliche Nutzung und prägte noch vor hundert Jahren das Landschaftsbild auf der Bergischen Heideterrasse. Diese erstreckt sich als Streifen am Rande des Bergischen Landes von Hilden über Solingen und Langenfeld bis nach Köln“, erklärt Elke Löpke, Leiterin der Biologischen Station Haus Bürgel. „Weil die Heide vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. dem Baumpieper und der Moorlilie, einen Lebensraum bietet, versuchen wir, die heute noch vorhanden Heiderestbestände zu erhalten und zu vergrößern.“

Die Aktion in der Hildener Heide ist Bestandteil eines größeren Kooperationsprojektes der Biologischen Stationen Haus Bürgel und Mittlere Wupper, das durch den Landschaftsverband Rheinland gefördert wird. Im Rahmen dieses Projektes entstehen auf der Bergischen Heideterrasse zwischen Hilden und Langenfeld sogenannte Trittsteinbiotope. „Diese Heide- und Bruchwaldflächen funktionieren wie die Trittsteine in einem Bach, die einem helfen, auf die andere Seite zu kommen: sie ermöglichen den Tieren und Pflanzen auf der Bergischen Heideterrasse von einem Naturschutzgebiet ins nächste zu wechseln“, so Johanna Dahlmann, Mitarbeiterin der Biologischen Station Haus Bürgel. Um den Hildenern, Solingern und Langenfeldern die Pflanzen- und Tierwelt der Bergischen Heideterrasse näher zu bringen, planen die beiden Biologischen Stationen außerdem mehrere Führungen für den Sommer und die Herausgabe einer Rad- und Wanderbroschüre. Informationstafeln im Gebiet sollen zukünftig auf landschaftliche Besonderheiten hinweisen.

„Bisher war die Resonanz auf das Projekt durchweg positiv. Die Städte Hilden, Langenfeld und Solingen und auch der Kreis Mettmann unterstützen uns bei der Umsetzung in vielerlei Hinsicht“, freut sich Frau Löpke. So werden z.B. Maßnahmen zur Entwicklung von Heide und Bruchwald ermöglicht, indem die Städte Maßnahmenflächen zur Verfügung stellen und zusammen mit dem Kreis finanzielle Unterstützung bieten. An der Finanzierung der Informationstafeln beteiligte sich die Stadt Langenfeld ebenfalls, und für den Druck des Rad- und Wanderführers sicherte der Umweltschutz- und Verschönerungsverein Langenfeld e.V. einen Zuschuss zu. „Wir freuen uns natürlich über jede weitere Unterstützung. Umso mehr Ideen können wir im Rahmen des Projektes für Mensch, Tier und Pflanze umsetzen“, erklärt Frau Löpke.

Die Exkursionstermine werden ab Mai auf der Internetseite unter Veranstaltungen veröffentlicht.

Netzwerk Umwelt - eine Kooperation der Biologischen Stationen im Rheinland mit dem Landschaftsverband Rheinland

Unter dem Motto „Netzwerk Umwelt bilden – Umweltschutz stärken“ entstand Ende des Jahres 2007 eine Kooperation zwischen dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und den 18 Biologischen Stationen des Rheinlandes. Die Zusammenarbeit dient der Verwirklichung von Projekten aus den Bereichen Umweltbildung und Barrierefreiheit, Kulturlandschaft und Biotop- und Artenschutz.

Für das Haushaltsjahr 2007 stellte der LVR erstmalig zur Umsetzung von Projekten für alle 18 rheinischen Biologischen Stationen 500.000 € zur Verfügung. Für das Jahr 2008 wurde dieser Betrag auf 1.000.000 € aufgestockt und für 2009 ist ebenfalls ein Betrag von 1.000.000 € zur Förderung von Projekten der Biologischen Stationen des Rheinlandes vorgesehen.

Weitere Informationen zur Kooperation der Biostationen mit dem LVR finden Sie unter www.biostationen-rheinland.lvr.de.

 Kontakt für Rückfragen:

Biologische Station Haus Bürgel, 0211-9961212, info@biostation-D-ME.de

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