Martin Hankammer und die Amphibienfreunde vom NABU Velbert erhalten den 12. Auenkauz

Der "Auenkauz" ist eine Auszeichnung der Biologischen Station Haus Bürgel für hervorragendes ehrenamtliches Engagement im Naturschutz.

Martin Hankammer und seine Amphibienfreunde aus Velbert erhalten den 12. Auenkauz

Der "Auenkauz" ist eine Auszeichnung der Biologischen Station Haus Bürgel für hervorragendes ehrenamtliches Engagement im Naturschutz. Der Vorstand der Biologischen Station hat sich in diesem Jahr einstimmig für Martin Hankammer und sein aktives Team beim NABU Velbert entschieden. Der Preis wurde der Biologischen Station im Jahr 2002 zum 10-jährigen Jubiläum von dem langjährigen Vorsitzenden Prof. Dr. Eberhard Weise gestiftet. Der Auenkauz ist eine in Bronze gegossene Plastik und sieht einem Steinkauz recht ähnlich. Sie ist eine Kreation des Leverkusener Künstler Kurt Arentz. Von der auf 20 Exemplaren limitierten Auflage wird heute der zwölfte Auenkauz verliehen.

 

Zusätzlich wurden erstmals 27 Urkunden zur Würdigung des ehrenamtlichen Engagements an alle beteiligten Amphibienfreunde aus der NABU Gruppe Velbert verliehen.

 

Wieso wurde die NABU Gruppe Velbert um Martin Hankammer ausgewählt?

Die Biologische Station im Gespräch mit Martin Hankammer:

 

Warum begeistern Dich die Amphibien?

„Seit ich laufen kann. In Solingen geboren, lebte ich direkt an einem Park. Dort wimmelte es im Frühjahr vor Kröten. Das hat mich begeistert.

 

Wie kam das Interesse konkret zu helfen?

Seit 2 Jahren bin ich im Vorruhestand. Seitdem habe ich mehr Zeit und bin beim NABU Velbert aktiv. 2019 habe ich an der Ausbildung „ Ehrenamt im Naturschutz stärken“ bei der Biologischen Station teilgenommen. Dadurch habe ich vertieftes Hintergrundwissen bekommen und vor allem andere Aktive kennengelernt. Das gibt Sicherheit und hat mir den Rücken gestärkt mich konkret für die Rettung der Amphibien einzusetzen. Seit Oktober 2019 haben wir eine Amphibien AG beim NABU Velbert gegründet und koordinieren mit ca inzwischen 30 Aktiven die Rettungsaktionen an insgesamt neun Straßenabschnitten.

Es wurde sogar eine Datenbank von einem Ehrenamtler entwickelt, in der die Anzahl und Art der wandernden Tiere dokumentiert werden. Dazu braucht es viele helfende Hände.

 

Was ist genau zu tun?

Von Februar bis Ende April wandern die Amphibien bei zu Ihren Laichgebieten. Entlang der Straßen werden Schutzzäune errichtet. Dies erfolgt mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann. Jede Nacht, besonders wenn es regnet, wandern unzählige Tiere. Diese werden dann in Eimern über die Straße getragen. Das ist anstrengend und teils gefährlich, weil die Autos zu schnell fahren.

 

Was war dabei ein einprägsames Erlebnis?

Es gab Nächte mit so vielen Tieren, dass die Eimer Rand voll waren und es ein Rennen gegen die Zeit war, um möglichst viele zu retten, denn die Gefahr des Überfahren werden ist sehr groß. Dabei kommen insbesondere an der Mettmanner Straße neben den häufigen Arten wie: Grasfrosch und Erdkröte, auch die ganz seltenen Arten, wie Kreuzkröte, Geburtshelferkröte und Laubfrosch vor. Das ist ein echter Hotspot!! Hier pulsiert das Leben und braucht unseren Schutz.

 

Gibt es einen Lieblingfrosch?

Der Laubfosch, so klein und grün, ist wunderschön anzusehen. Der klettert mühelos über alle Zäune und ist leider sehr selten geworden.

 

Habt Ihr Wünsche für die Zukunft?

Wir freuen uns immer über weitere Helfer, die sich aktiv einbringen wollen. Die Lust haben in einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten was zu tun.

Zum nachhaltigen Schutz der Amphibien sollten insbesondere an der Mettmanner Straße Leiteinrichtungen gebaut werden, also kleine Tunnel, die die Hin- und Rückwanderung sicher gewährleisten. Das kostet bestimmt einiges, aber das sollte die Natur uns wert sein. Hier kommt der Ehrenamtliche Naturschutz wirklich an die Leistungsgrenze.

Ein weiterer Wunsch wäre, dass die Autofahrer an der Mettmanner Straße zum Schutz der Tiere und der Retter speziell in der Laichzeit besonders vorsichtig fahren.

 

Fazit:

Also die Velberter NABU Gruppe Amphibienschutz rund um Martin Hankammer sind allesamt durch und durch echte Auenkäuze! Mit dieser Auszeichnung möchte der Verein Biologische Station dieses große Engagement würdigen. Die Natur braucht Auenkäuze wie diese, um zu helfen, Leben zu retten und zur Vielfalt auf unserer schönen Erde beizutragen.

 

Elke Löpke

 

Träger des Auenkauzes sind bisher:

Wilhelm Knebel (2002), Otto Kieker (2004), Alfred Leisten (2006), Volker Hasenfuß (2008), Rod Farbrother (2009), Detlef Regulski (2010), Gerd Preiss (2013), Gerd Thörner (2014), Elmar Kottolinsky (2015), Ehepaar Henrichs (2016), Jürgen Schumann (2017)

 

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