Der "Auenkauz" ist eine Auszeichnung der Biologischen Station Haus Bürgel für hervorragendes ehrenamtliches Engagement im Naturschutz.
Der Vorstand der Biologischen Station hat sich 2015 einstimmig für den Ornithologen und Naturfreund Elmar Kottolinsky aus Hilden entschieden.
Wieso wurde Herr Kottolinsky ausgewählt?
Elmar Kottolinsky ist 48 Jahre, verheiratet, Vater von vier Kindern und lebt in Hilden. Er hat sein Wissen klassisch vom Großvater gelernt, der lebte sehr ländlich und kannte alle Bäume, Blumen, Insekten und Vögel mit dem Vornamen. Er konnte sogar einige Vogelstimmen täuschend echt nachmachen.
Inzwischen beobachtet Elmar Kottolinsky seit 38 Jahren, hat sieben laufende Meter Vogelbücher zu Hause. Seit über 30 Jahren kartiert er am Elbsee und hat dort inzwischen 250 Vogelarten beobachtet. Das größte Highlight war der im Schilf versteckt lebende Rallenreiher, den er auf dem Durchzug entdeckt hat.
Zusätzlich macht er sich die große Mühe, alle Beobachtungen akribisch zu dokumentieren. In der Internetplattform Ornitho.de hat er bereits 50.000 Datensätze eingegeben und zu Hause noch jede Menge handschriftliche Aufzeichnungen, die er auch noch eingeben will.
Ornitho.de ist eine nationale Vogeldatenbank. Die Daten sind wertvolle Grundlage für Aussagen zu überregionalen Trends, wie etwa Auswirkungen des Klimawandels oder die Veränderungen durch intensive Landwirtschaft und Bebauung.
Die wöchentlichen Beobachtungen und systematische Dokumentation von Elmar Kottolinsky haben dazu beigetragen, dass der Elbsee mit seiner hohen Bedeutung als Rast-, Brut- und Mauserplatz für Wasservögel unter Naturschutz gestellt wurde.
Die Familie trägt das zeitintensive Hobby meistens gelassen mit. Als geborene Lerche ist Elmar Kottolinsky ein Frühaufsteher. Wenn die Familie wach wird, ist er meist schon mit Brötchen zurück von seiner morgendlichen Tour. Manchmal gibt es aber auch Unverständnis, wenn irgendwo eine seltene Art auf dem Durchzug gemeldet wird und er Hals über Kopf losfährt, z.B. nach Helgoland, um dort den Schwarzbrauenalbatros live zu sehen.
Also ein durch und durch echter Auenkauz!
Der Naturschutz braucht Auenkäuze wie diesen, um der Natur eine Stimme zu geben und mit belegbaren Fakten auf Veränderungen hinzuweisen.
Der Preis wurde der Biologischen Station im Jahr 2002 zum 10-jährigen Jubiläum von dem langjährigen Vorsitzenden Prof. Dr. Eberhard Weise gestiftet.
Der Auenkauz ist eine in Bronze gegossene Plastik und sieht einem Steinkauz recht ähnlich. Sie ist eine Kreation des Leverkusener Künstler Kurt Arentz. Von der auf 20 Exemplaren limitierten Auflage wird heute der neunte Auenkauz verliehen.