Einweihung von Informationstafeln auf der Bergischen Heideterrasse in Langenfeld

Am 20.5 wurden 4 neue Infotafeln in Langenfeld aufgestellt, die über die Natur auf der Bergischen Heideterrasse informieren. Der Bürgermeister der Stadt Langenfeld Herr Schneider lobte die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Städten Hilden, Solingen und Langenfeld. Anschließend nahm er an einer kurzen Rundfahrt über die Bergische Heideterrasse teil, wo ein Teil der durchführten Maßnahmen zur Wiederherstellung von Heideflächen besichtigt werden konnte.

Im Langenfelder Osten, da wo das Bergische Land nicht mehr weit ist, erstreckt sich über Hilden, Solingen, Langenfeld bis zur Wahner Heide bei Köln als etwa 2 km schmales Band die „Bergische Heideterrasse“. „Vater Rhein“ lagerte hier vor ca. tausenden Jahren Sand und Kies ab.

Da diese Böden nährstoffarm und teils sehr nass sind waren sie für den Ackerbau ungeeignet. Bis vor etwa 100 Jahren befanden sich hier ausgedehnte Heide- und Moorflächen, die mit Schafherden beweidet wurden. Als sich diese Nutzung nicht mehr lohnte, wurden die Flächen aufgeforstet oder mit hohem technischen Aufwand für die Landwirtschaft urbar gemacht.

Die wenigen heute noch vorhandenen Heide-  und Moorgebiete wie z.B. das Further Moor in Langenfeld und die Hildener Heide stehen heute unter Naturschutz. Hier leben seltene Arten wie der fleischfressende Sonnentau, Moorlilie und die wärmeliebende Zauneidechse. Durch das Engegement der Biologischen Station ist es gelungen hier wieder seit einigen Jahren eine Wanderschafherde zu etablieren die zweimal jährlich durch das Gebiet zieht, da sonst die Heideflächen mit Büschen zuwachsen würden.

Die Biologische Station hat in den letzten Jahren in Langenfeld viele kleine Heideflächen, sogenannte Trittsteinbiotope wiederentwickelt. Außerdem wurden künstliche Entwässerungsgräben aufgestaut, damit sich der natürliche Grundwasserstand wiedereinstellt. Fichtenwäldchen, die vom Sturm umgebrochen waren, wurden mit Rückepferden abgeräumt. Die obere Nadelstreu wurde mit Maschinen abgeschoben. Dadurch können die im Boden überdauernden Samen der Heidepflanzen wieder aufkeimen.

Ein breites Netzwerk für die Heide
Möglich wurde dies durch die finanzielle Förderung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) im Rahmen des Projekts „Natur entwickeln – Natur erleben auf der Bergischen Heideterrasse“. Hierbei kooperieren die beiden Biologischen Stationen Haus Bürgel und die Biologischen Station Mittlere Wupper in Solingen. Die Städte Langenfeld, Solingen und Hilden haben bereitwillig Wald- Flächen für die Heideentwicklung zur Verfügung gestellt. Einen Teil der Kosten für Pferd- und Baggereinsatz übernahm der Kreis Mettmann und die Stadt Langenfeld. Der Umwelt- und Verschönerungsverein Langenfeld beteiligte sich an den Kosten für die Info- Tafeln. Die AWISTA GmbH übernahm als Hauptsponsor der Biologischen Station einen Teil der Personalkosten.

Die vier neuen Tafeln informieren darüber was die Bergische Heideterrasse so einzigartig macht, welche besonderen Tiere und Pflanzen hier leben und wie der Mensch diese Landschaft in der Vergangenheit gestaltete und nutzte. So befindet sich südlich des Wenzelnberg ein sogenanntes Trockenheide-Trittsteinbiotop. Am Rande des Further Moors wird beschrieben warum sich der Regen im Bergischen Land auf den Grundwasserspiegel in Langenfeld auswirkt und was das Ganze mit sogenannten Bruchwäldern zu tun hat. Am Rande Feldhausens erfährt der Spaziergänger wissenswertes über Feuchtwiesen mit der satt gelbblühenden Sumpfdotterblume. Am Standort der Schwanenmühle wird Geschichtliches zum Leben und Arbeiten in der Region beschrieben.

Den in Langenfeld aufgestellten Informationstafeln sollen in der zweiten Jahreshälfte weitere Tafeln im Solinger und Hildener Bereich der Bergischen Heideterrasse folgen. Zudem ist die Erstellung eines Rad- und Wanderführers geplant, der Routen über die Bergische Heideterrasse beschreiben wird und wissenswertes über Natur und Kultur vermittelt.

Weitere Infos und Hinweise auf angebotene Führungen können Sie dem jeweiligen  aktuellen Veranstaltungsprogramm der Biologischen Station Haus Bürgel und Mittlere Wupper entnehmen (www.biostation-D-ME.de,  www.bsmw.de)

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