Brauner Auenboden wird auf Haus Bürgel vorgestellt

Das Jahr 2011 ist das Jahr des braunen Auenbodens (Vega). Dieser wurde auf Haus Bürgel in einer begehbaren Aufgrabung vorgestellt.

Auenböden in NRW
Im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen sind die Flächen mit Braunen Auenböden durch Flächenverbrauch, Kiesgewinnung, Eindeichung, Flussregulierung und Wassergewinnung stark gefährdet. In der Vergangenheit haben industrielle und kommunale Einleitungen in die Flüsse zu Schadstoffeinträgen, z. B. zu Schwermetallanreicherungen in Auenböden geführt. Vor allem durch Besiedlung und Eindeichung wurde die Funktion der Auen als Wasserrückhalteraum in vielen Überschwemmungsgebieten eingeschränkt. Die Folge sind kürzere aber noch höhere Hochwasserstände in den verbleibenden Überflutungsräumen und damit eine erhöhte Überflutungsgefährdung vieler Ortschaften entlang der Flüsse.

Auenlandschaft Urdenbacher Kämpe
Die Urdenbacher Kämpe ist eine der wenigen Auen im Rheintal, die nicht eingedeicht sind, sondern immer wieder vom Rheinhochwasser überflutet werden. Große Teile dieser Auenlandschaft sind heute in Besitz der NRW-Stiftung und werden von der Biologischen Station Haus Bürgel betreut. Das Hochwasser hinterlässt hier bei jeder Überflutung eine feine Lage aus braunem Bodenmaterial. Im Verlauf von Jahrhunderten entstehen so aus abgeschwemmter und erneut abgelagerter Ackerkrume bis über 2 Meter mächtige fruchtbare Braune Auenböden - gewissermaßen als Archiv der Natur- und Siedlungsgeschichte des Rheintals. Bodenkundler und Archäologen können in diesem Archiv der Natur- und Kulturgeschichte wie in einem historischen Krimi lesen. Der Rhein hat hier seit der Römerzeit mehrfach sein Flussbett verlagert. Während das römische Kastell, dessen Reste in das heutige Haus Bürgel integriert sind, noch linksrheinisch lag, ist die Urdenbacher Kämpe heute eine rechtsrheinische Auenlandschaft.

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